Gesundheit

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09.03.2021

Gesund durchs Jahr

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Die 5 Wandlungsphasen im jahreszeitlichen Rhythmus

Das Wesen des Lebens ist die Wandlung, die Bewegung, die Schwingung, der Rhythmus. Da sind wir Menschen ganz und gar ein Teil der Natur, auch wenn wir uns im Alltag oft so weit vom Natürlichen entfernt haben, dass wir verlernt haben, unseren Biorhythmus zu begreifen. Wie schaffen wir es also, unser westlich geprägtes lineares Denken zugunsten eines komplexen Denkens in vernetzten Strukturen aufzugeben? Und wie hilft uns der jahreszeitliche Rhythmus, um gesund zu bleiben oder zu werden?

 

Der Biorhythmus mit seinen kleinen und großen Lebensabschnitten ist das universelle Ordnungsprinzip, in dem alles zusammengefasst und in Beziehung zueinander gebracht wird. Die 5-Elemente/Wandlungsphasen-Lehre ist der Grundstock der ganzheitlichen Medizin, die in das Gesamtkonzept „Gesundheit“ wieder integriert werden sollte. Mit alten überlieferten Weisheiten können wir im Hier und Jetzt wieder zu einer ausgeglichenen Rhythmik der regulativen Funktionsverläufe kommen.

Die 5 Wandlungsphasen im zyklischen Naturgeschehen

Das Wichtigste gleich vorab: Alles, was in einer Jahreszeit entsteht, ob Krankheit oder Gesundung, ist dynamisch mit einer ganz bestimmten Wandlungsphase verknüpft und steht in dieser Zeit im Zentrum der Regulation des Fließgleichgewichts Mensch. Daher ist die Beachtung der fünf Wandlungsphasen auch im täglichen Leben unerlässlich.

Die 5 Wandlungsphasen im jahreszeitlichen Rhythmus

Element Holz

  • Jahreszeit: Frühling (optimal 2. März – 3. Juni)
  • In der Holzzeit entfaltet sich das dynamische Wachstumsstadium durch Herauswachsen und die Bildung von Blättern und Zweigen.

Element Feuer

  • Jahreszeit: Sommer (optimal 21. Juni – 30. Juli)
  • In der Feuerzeit erfährt die Natur ihr höchstes Dasein in Farbe, Form und Blüte.

Element Erde

  • Jahreszeit: Spätsommer (optimal 14. August – 23. September)
  • In der Erdezeit werden die Früchte angesetzt, um Fülle zu bringen.

Element Metall

  • Jahreszeit: Herbst
  • (optimal 28. September – 30. November)
  • In der Metallzeit reift die Frucht heran, um sich letztendlich im Samen zu verwirklichen. Das welke Blatt stirbt mit dem Ziel zu reifen.

Element Wasser

  • Jahreszeit: Winter
  • (optimal 7. Dezember – 19. Februar)
  • In der Wasserzeit werden die in das Erdreich entlassenen Keime durch Quellung und Dipolarisation mit all ihren Informationen und dem Maximum der potenziellen Energie freigesetzt. Es entstehen Spross und Wurzel.

 

Der betörende Rhythmus der Natur existiert entsprechend der klimatischkosmischen Situation des jeweiligen Lebensraums bei allen Lebewesen, also nicht nur bei Pflanzen, sondern auch bei Tieren und Menschen. In dieser Rhythmik zeigen bestimmte Organe und Organsysteme je nach Jahreszeit eine optimale Funktion und eine Vorrangigkeit. Wie in der Natur spielt hierbei der Frühling eine entscheidende Rolle.

Das Frühjahr: Holz- und Entgiftungszeit

Man kann sagen, dass der Rhythmik entsprechend das Jahr nicht am 1. Januar beginnt, sondern Ende Februar/Anfang März, zum Einstieg in das Frühjahr. Die sogenannte Holzzeit ist durch zwei Phasen gekennzeichnet:

››› Phase 1: In den Monaten März/April ist die Zeit der Entgiftung und Entschlackung. Die Natur gibt uns vor, dass vor dem Neuanfang das Loslassen des Alten steht. Befreit von dem, was ausgeschieden werden sollte und muss, schließt sich Phase 2 an.

››› Phase 2: Ende April und Mai folgt ziemlich gleichzeitig mit dem Erwachen der Natur im Garten die Zeit des Aufbaus, des Neubeginns, des Wiederbelebens. Der Körper beginnt nun, die Lebensenergie des Frühlings zu tanken. Dabei wird die Lebensenergie für das ganze Jahr aufgebaut.

Genießen Sie das frische Grün des Frühlings, schließen Sie die Augen und erleben Sie ganz bewusst das Erwachen der Natur. Lauschen Sie dem Zwitschern der Vögel, erfüllen Sie Ihre Lungen mit frischer Luft und wecken Sie Ihre Muskeln durch Bewegung im Freien. Atmen Sie endlich wieder richtig durch. Unterstützen Sie das Erwachen Ihres Körpers. Mit diesen Empfehlungen für das Frühjahr können Sie viel zur Stärkung Ihres Körpers beitragen.


Der Sommer: Feuer- und Steuerzeit

Die Sommerzeit und damit die Zeit der Wandlungsphase Feuer ist entscheidend für die Regulationsvorgänge im Körper. Speziell die dreiteilige zentrale Steuerung des neurovegetativen Systems, der Körperflüssigkeiten und des Hormonsystems durchdringt alle biokybernetischen Regelkreise über alle Systeme hinweg.

Nachdem die Entgiftungsphase im Frühjahr durchlaufen und das Wachstum in Gang gesetzt worden ist, entwickelt und entfaltet sich eine Dynamik. Es ist die Zeit, in der wir Mut schöpfen, auch einmal aus uns herauszugehen, Grenzen zu überwinden, sie zu überspringen, um voller Tatendrang und Aktivität unser Leben in andere Bahnen zu lenken.

Die sich nun voll entwickelnde Regulationsfähigkeit des Körpers geht nahtlos in die Erdezeit, die Zeit der Enzyme, des Blutes, des Stoffwechsels und des Nerven- sowie Immunsystems über. Der Schwerpunkt sollte nun auf der Stützung der Regulationssysteme liegen. Meiden Sie Blockaden, die von außen einwirken. Wir sollten uns aber auch vor Überstimulation durch Stress und äußere Einflüsse schützen. Pflegen Sie Ihre Psyche, meiden Sie Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee und stark stimulierende Gewürze und reduzieren Sie Zusatzstoffe auf ein Minimum.

 

Der Spätsommer: Erde- und Stoffwechselzeit

Nun konzentriert sich der Jahresrhythmus der Energieverteilung auf die Wandlungsphase Erde und damit auf die Stabilisation des Stoffwechsels und der Körperzellen. Die Bauchspeicheldrüse mit ihren Enzymen bewirkt eine optimale Ausnutzung des Speisebreis und sorgt für die Verteilung der Lebensmittel sowie eine bestmögliche Nutzung der Nährstoffe innerhalb der einzelnen Zellen. Sinnbildlich dargestellt: Wir ernten die Früchte der Erde.

Die Stärkung des Stoffwechsels bewirkt eine Stabilisierung des Immunsystems und des Blutes. Das Nervensystem – und damit auch der empfindliche Magen – können auf diese Reserven zurückgreifen, sie stützen und stabilisieren. Wie die Frucht im Spätsommer heranreift, so konzentriert sich nun unsere Lebensenergie auf die Zeit der Reife, physisch wie psychisch.

 

Der Herbst: Metall- und Schleimhautzeit

Da alle Schleimhäute vom Dickdarm abhängig sind, ist die Metallzeit die Zeit, in der wir unsere Schleimhäute stabilisieren müssen. Sie stellen – gekoppelt mit der Lunge und der Haut – unsere Abgrenzung nach außen dar. Die Stärke der Schleimhaut stabilisiert das Immunsystem, stützt unsere immunologische Ausgangsfähigkeit und stärkt uns für den Winter, die Zeit der Infektionen, aber auch der Ruhe in unserem Körper. Wir können die innere Einkehr des Winters nur dann voll durchleben, wenn wir uns nach außen gut abgrenzen können – denn dann sind wir wahrlich wir selbst.

 

Der Winter: Wasserzeit und Zeit der Körperflüssigkeiten

Der Winter ist die Zeit, in der wir alles verlangsamen. Es ist die Zeit, in der alles nach innen geht, um hieraus neue Lebenskraft hervorzubringen. In dieser Zeit können sich auch die Gewebs- und Zellflüssigkeiten regenerieren. Dies ist besonders essenziell für uns, denn wir bestehen zu über 70 Prozent aus Wasser. Es ist die Zeit unserer psychischen inneren Einkehr, indem wir das Erlebte des vergangenen in das neue Jahr einmünden lassen, in der wir die Yin-Energie des Körpers stärken und somit die Polarität des Yin und Yang wieder­herstellen.

Die fünf Wandlungsphasen sind im zyklischen Naturgeschehen integriert. Jede Wandlungsphase hat in ihrer Jahreszeit höchsteigene Funktionen. Zu diesem Zeitpunkt durchfluten sie und mit ihr die dazugehörigen Meridiane das Maximum der Körperenergie und somit auch das Maximum der Regulations- und Heilungskräfte, die ein lebendes System, wie das Fließgleichgewicht Mensch, in sich trägt.

 Martin Keymer

Bildnachweis: © Shutterstock.com__300076028_IgorZh

 


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